
Die Talentagentur Johnny & Associates hat eine externe Untersuchung ihres verstorbenen Gründers, Johnny Kitagawa, durchgeführt. Dabei stellte sich heraus, dass er von den 1950er bis zu den 2010er Jahren zahlreiche angehende Popstars sexuell missbraucht hat. Die Untersuchung ergab, dass die Agentur das Verhalten von Kitagawa vertuscht hatte und seine Familienmitglieder, einschließlich seiner Schwester Mary Yasuko Fujishima, die als Vizepräsidentin und später als Firmenchefin tätig war, von der Vertuschung wussten. Das Untersuchungsteam empfahl der Agentur, sich bei den Opfern zu entschuldigen, ein System zur Wiedergutmachung einzurichten und schlug vor, dass Kitagawas Nichte Julie Keiko Fujishima als Firmenchefin zurücktreten solle, um die Governance-Probleme anzugehen.
Das Untersuchungsteam befragte 41 Personen, darunter ehemalige Mitglieder, die angaben, Opfer zu sein, sowie leitende Mitarbeiter der Agentur. Die Untersuchung deckte auch andere Fälle von sexueller Gewalt auf, die von Mitarbeitern der Agentur begangen wurden. Das Team stellte fest, dass das Schweigen in der japanischen Medienbranche dazu beigetragen habe, dass Kitagawa weiterhin seine Opfer missbrauchen konnte.
Im August führte die Arbeitsgruppe für Wirtschaft und Menschenrechte des UN-Menschenrechtsrats ihre eigene Untersuchung durch und berichtete, dass hunderte Talente bei Johnny & Associates sexuell ausgebeutet und missbraucht wurden. Das Arbeitsumfeld in der japanischen Unterhaltungsbranche wurde als fördernd für sexuelle Täter identifiziert.
Premierminister Fumio Kishida kündigte ein Ministergespräch zur Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs von Kindern angesichts der Vorwürfe an. Interne Untersuchungen, geleitet von Makoto Hayashi, einem ehemaligen Staatsanwalt, konzentrierten sich auf die Behandlung von Beschwerden von Opfern und die Empfehlung von Präventionsmaßnahmen, anstatt sich auf Entschädigungen oder Strafverfolgung zu konzentrieren.
Eine Dokumentation der BBC mit dem Titel „Predator: The Secret Scandal of J-Pop“ enthüllte Vorwürfe sexuellen Missbrauchs in Kitagawas Agentur und kritisierte die japanischen Medien für ihr Schweigen zu diesem Thema. Der japanisch-brasilianische Sänger Kauan Okamoto hielt eine Pressekonferenz ab, in der er angab, von Kitagawa missbraucht worden zu sein, und erwähnte weitere Opfer. Fans und Idole forderten ebenfalls eine Entschuldigung von Johnny & Associates und die Einleitung einer Untersuchung.
Kitagawa gründete Johnny & Associates im Jahr 1962 und betreute verschiedene männliche Idolgruppen, die gemeinsam als „Johnny’s“ bekannt sind. Bereits 1999 wurden Vorwürfe des sexuellen Fehlverhaltens gegen ihn erhoben, als das Magazin Shukan Bunshun diese Vorwürfe veröffentlichte. Kitagawa und Johnny & Associates reichten eine Klage gegen das Magazin ein, die sie zunächst verloren, aber in der Berufung gewannen, wobei das Gericht die Glaubwürdigkeit und Details der Aussagen der Opfer anerkannte.
Kitagawa verstarb im Juli 2019, und Julie Keiko Fujishima wurde im September desselben Jahres zur aktuellen Präsidentin von Johnny & Associates ernannt.
Der Hintergrund: Johnny Kitagawa und Johnny & Associates
Diese Sektion wird eine Einführung zu Johnny Kitagawa und der von ihm gegründeten Talentagentur Johnny & Associates liefern. Sie wird die Rolle der Agentur bei der Verwaltung von männlichen Idolgruppen erklären und ihren bedeutenden Einfluss auf die japanische Unterhaltungsindustrie herausstellen.
Die Untersuchung: Aufdeckung weitverbreiteten sexuellen Missbrauchs
In diesem Abschnitt diskutieren wir die externe Untersuchung, die von Johnny & Associates zu den Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs gegen Gründer Johnny Kitagawa durchgeführt wurde. Es werden Details zu den Ergebnissen der Untersuchung erläutert, einschließlich des Ausmaßes des Missbrauchs und der Komplizenschaft der Agentur bei der Vertuschung. Es wird auch auf die Beteiligung von Kitagawas Familienmitgliedern, insbesondere seiner Schwester Mary Yasuko Fujishima, eingegangen.
Empfehlungen zur Rechenschaftspflicht und Governance
Zusammenfassung der Empfehlungen des Untersuchungsteams, zu denen eine Entschuldigung bei den Opfern, die Einrichtung eines Wiedergutmachungssystems und die Klärung der Rolle von Julie Keiko Fujishima als Chefin des Unternehmens gehören.
Die UN-Untersuchung und die japanische Unterhaltungsindustrie
In diesem Abschnitt wird die Untersuchung des Arbeitsgruppe für Wirtschaft und Menschenrechte des UN-Menschenrechtsrates diskutiert. Es werden die Ergebnisse der Gruppe hervorgehoben, insbesondere im Hinblick auf die weit verbreitete sexuelle Ausbeutung und den Missbrauch innerhalb von Johnny & Associates und das abträgliche Arbeitsumfeld der japanischen Unterhaltungsindustrie im Allgemeinen.
Die Reaktion der Regierung: Ministertreffen zum Thema sexueller Missbrauch von Kindern
Eine Diskussion über die Reaktion von Premierminister Fumio Kishida auf die Vorwürfe, die ein ministrielles Treffen zur Bekämpfung von sexuellem Missbrauch von Kindern ankündigte. Der Abschnitt wird die Schwerpunkte der internen Ermittlungen unter der Leitung von Makoto Hayashi, einem ehemaligen Staatsanwalt, erläutern und die Priorisierung der Aufarbeitung der Anliegen der Opfer sowie die Empfehlung von Präventionsmaßnahmen betonen.
Die Rolle der Medien: BBC-Dokumentation und Kritik
Dieser Abschnitt wird die BBC-Dokumentation „Predator: The Secret Scandal of J-Pop“ behandeln, die Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs bei Johnny & Associates aufdeckte. Es wird die Kritik an den japanischen Medien hervorheben, die zuvor zu diesem Thema geschwiegen hatten. Der Abschnitt wird auch die Pressekonferenz erwähnen, die der japanisch-brasilianische Sänger Kauan Okamoto abgehalten hat, in der er behauptete, Opfer zu sein, und eine Untersuchung forderte.
Geschichte der Vorwürfe und Klage
In diesem Abschnitt werden die früheren Vorwürfe sexueller Fehlverhalten gegen Johnny Kitagawa untersucht. Es wird Informationen über die Klage, die Johnny & Associates gegen die Zeitschrift Shukan Bunshun eingereicht hat, und die Anerkennung der Aussagen der Opfer durch das Gericht geben.
Führungswechsel
Eine Zusammenfassung des Führungswechsels bei Johnny & Associates nach dem Tod von Johnny Kitagawa im Juli 2019. Es wird erwähnt, dass Julie Keiko Fujishima im September desselben Jahres die aktuelle Präsidentin der Talentagentur wurde.
Quellen
Eine Liste der für die Recherche und Berichterstattung des Artikels verwendeten Quellen, darunter The Mainichi, The Asahi Shimbun, NHK World und BBC News.